Zum Weltflüchtlingstag: Solidarität beginnt mit einem Schritt
Wenn das gesamte Leben plötzlich in einen Rucksack passen muss, steht nicht weniger als die Existenz auf dem Spiel. Für über 117 Millionen Menschen weltweit ist das keine hypothetische Vorstellung, sondern bittere Realität. Am heutigen Weltflüchtlingstag gilt es, innezuhalten – und bewusst zu machen: Flucht endet nicht mit dem Grenzübertritt.
Viele Geflüchtete leben nach ihrer Ankunft in der Schweiz über Monate, manchmal Jahre in Gemeinschaftsunterkünften – abgelegen, ohne Privatsphäre, oft ohne Zugang zu Arbeit oder selbstbestimmter Freizeit. Ihre Tage bestehen aus Warten: auf einen Asylentscheid, auf Integrationsprogramme, auf ein Stück Normalität.
Genau an diesem Punkt setzt SPORTEGRATION an. Unsere kostenlosen Sportangebote für Geflüchtete sind mehr als Bewegung – sie sind Begegnung, Orientierung und ein Schritt zurück in die Selbstbestimmung. Wir schaffen Räume, in denen Menschen mit Fluchterfahrung sich vernetzen, Selbstvertrauen aufbauen und Teil einer Gemeinschaft werden.
Ein eindrucksvolles Zeichen dieser Solidarität setzten Robbie Newton und Léo de Riedmatten mit Projekt26: 26 Tage, 26 Kantone, 26 Kilometer pro Tag – gelaufen für mehr Aufmerksamkeit und Spenden für SPORTEGRATION. Über 26'000 Franken wurden gesammelt, um geflüchteten Menschen echte Perspektiven zu eröffnen.
Letzte Woche feierten wir die Premiere des Dokumentarfilms „Projekt26“, produziert von Alejo Sonnenberg mit unermüdlichem freiwilligem Einsatz. 15 Personen aus unserer Community und über 40 Unterstützer*innen von Rob und Leo waren bei diesem emotionalen Abend dabei. Der Film zeigt nicht nur sportliche Höchstleistung, sondern rückt in den Fokus:
Während Rob und Leo 676 Kilometer freiwillig liefen – gehen viele Geflüchtete über 1'500 Kilometer zu Fuss. Nicht aus sportlichem Ehrgeiz, sondern um zu überleben.
Diese Realität macht demütig. Und sie macht dankbar. Am Weltflüchtlingstag stehen geflüchtete Menschen im Mittelpunkt – nicht als Statistik, sondern als Teil unserer Gesellschaft, die wir hören, sehen und ernst nehmen müssen.
🙏 Danke an Rob, Leo und Alejo – für euren Mut, eure Energie und euer grosses Herz.