Drei neue Kurse in Bern - drei Lösungen für unsere grössten Herausforderungen
Viele stellen sich vor: Man startet einen neuen Kurs, sucht eine Turnhalle – und los geht's. Doch die Realität im NGO-Alltag sieht anders aus: Eine Liste mit Interessierten liegt bereit, der passende Raum fehlt noch, eine freiwillige Person sagt kurzfristig ab – und zehn Menschen überlegen, ob sie sich überhaupt trauen sollen mitzumachen.
Trotzdem starten wir. Nicht, weil alles perfekt vorbereitet ist, sondern weil wir gemeinsam Wege finden. So auch in Bern, wo in den letzten Wochen drei neue Kurse entstanden sind. Sie sind Antworten auf strukturelle Herausforderungen, mit denen viele Organisationen tagtäglich kämpfen.
1. Functional Fitness in der Kollektivunterkunft Tiefenau
Der bestehende Kurs war nicht mehr stimmig, die Teilnehmenden selbst haben uns das gesagt. Also hörten wir zu. Statt in einer entfernten Halle findet das Training nun direkt vor ihrer Haustür statt, ohne Anmeldung, ohne Barrieren. Ein echter Schritt in Richtung Zugänglichkeit.
2. Breakdance mit Unterstützung von Partner*innen
Kein Budget für die Raummiete? Kein Problem. Jemand aus der Stadtmitte hat uns kurzerhand ihren Raum zur Verfügung gestellt. Ganz unkompliziert ohne grosse Worte. Einfach gemacht. Diese Art von solidarischer Unterstützung macht Kurse wie diesen möglich.
3. Klettern mit Climbaid
Der dritte Kurs kam zustande, weil eine engagierte Person von sich aus auf uns zukam. Das zeigt uns, dass Sichtbarkeit wirkt. Wer gesehen wird, wird eingeladen. Dank der Zusammenarbeit mit Climbaid können unsere Teilnehmenden nun im wörtlichen wie im übertragenen Sinn Höhenluft schnuppern.
Diese drei Kurse stehen für drei grosse Herausforderungen, und wie man sie meistern kann:
- Raumprobleme lassen sich durch geteilte Infrastruktur lösen.
- Freiwillige findet man durch Sichtbarkeit und klare Kommunikation.
- Zugang entsteht, wenn Angebote an den Bedürfnissen der Menschen orientiert sind.
Was in Bern gelungen ist, ist ein Beispiel dafür, wie viel möglich wird, wenn man nicht alleine denkt.
In der Welt von NGOs und gemeinnütziger Arbeit gibt es keine echte Konkurrenz, sondern nur die Wahl: Kooperieren oder doppelt arbeiten.
Wir entscheiden uns für Zusammenarbeit. Jeden Tag aufs Neue.
